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Wie du vielleicht weißt, verfolge ich einen ganzheitlichen Ansatz und Bewegung, Ernährung, Lebensstil gehen Hand in Hand. Ich arbeite vorwiegend mit Frauen in all diesen Bereichen und eben auch im Bereich Ernährung und Lebensstil. Entsprechend beschäftige ich mich viel mit einer zyklusfreundlichen Ernährungsweise. Und zyklusfreundlich ist es auch den Blick auf das Mikrobiom zu richten. Den hier liegt oft der Ursprung vieler Beschwerden.

Aber erstmal von Beginn an. Das menschliche Mikrobiom ist die Gesamtheit aller Mikroorganismen (Mikroben) die auf und im menschlichen Körper leben. Nicht nur das Darm Mikrobiom. Noch genauer gesagt, ist es die Ansammlung von mikrobiellen Genomen die zum gesamten genetischen Porträt eines Menschen beitragen.

Vereinfacht gesagt: Mikroben sind lebende winzige Organismen und alle diese Organismen bringen ebenso wie wir Gene mit. Ein mikrobielles Genom ist eine komplette Sequenz des genetischen Erbguts von einer bestimmen Mikrobe. Durch diese Sequenzierung können Forscher mehr über die Mikrobe erfahren. Über ihre Funktion, ihre Evolutionsgeschichte und viel mehr.

Und die Gene unserer Mikroben spielen eine große Rolle wenn es um unsere Gesundheit geht. Gelegentlich sind die Gene unserer Mikroben sogar wichtiger für uns als unsere eigenen Gene. Das Verhältnis hier liegt immerhin bei 150:1. Wir sind also definitiv mehr als unsere eigenen Gene und definitiv sind unsere Gene nicht unser Schicksal.

Die Genome die Teil des menschlichen Mikrobioms sind, repräsentieren eine Vielzahl an Mikroben wie Bakterien, Pilze und selbst Parasiten – Viren auch, by the way. Bakterien jedenfalls sind unter den Mikroben besonders zahlreich vorhanden. 75 bis 200 Trillionen sollen in und auf uns Leben. Und das während der gesamte Körper aus nur rund 50 bis 100 Trillionen Körperzellen besteht. Ergo, der menschliche Körper ist eine Ansammlung aus menschlichen und mikrobiellen Zellen und Genen und somit eine Mischung aus menschlichen und mikrobiellen Merkmalen.

Über das Mikrobiom gäbe es an der Stelle noch viel mehr zu sagen. Ein in meinen Augen ganz wertvoller Punkt ist aber der folgende.

Ein wesentlicher Austauschpartner für unser Mikrobiom ist die Natur. Schon mal von Grounding gehört?

Das Wort „Grounding“ ist mittlerweile fast schon ein Trendwort geworden. Es beschreibt den direkten Hautkontakt mit der Oberfläche der Erde. Sprich, mit den Füßen oder auch den Händen mit der Erde in Berührung zu kommen. Ein Konzept das dem „Waldbaden“ ähnelt. All diese vermeintlich neuartigen Konzepte waren ja eigentlich völlig normal für unsere eben nicht vorwiegend urbanen Vorfahren.
Es wird heute vermehrt davon gesprochen, weil sich zu „erden“ und tatsächlich mit der Natur in Berührung zu kommen, eine Vielzahl an gesundheitlichen Vorteilen für uns mitbringt. Vor allem für unser Mikrobiom. Sich zu erden hat laut Forschung einen positiven Einfluss auf unsere weißen Blutkörperchen, auf Entzündungsherde, auf unser Immunsystem und selbst die Wundheilung soll positiv beeinflusst werden. Offenbar hilft es auch chronische Schmerzen und Stress zu reduzieren sowie den Schlaf zu verbessern. Und unsere Mitochondrien (die Kraftwerke unserer Zellen) müssen, wenn wir uns erden, weniger stark arbeiten um Unnötiges abzutransportieren. Sie sorgen viel schneller wieder für Balance in uns. All das ist wesentlich für unsere Gesundheit und nachdem alles mit dem Darm zusammenhängt – auch für den Darm und unser allgemeines Mikrobiom.

Hinzukommt, dass laut Wissenschaft, unsere Darm Bakterien wohl auch dafür verantwortlich sein können, wenn es uns in die Natur zieht. Mikroben die im Darmmileau quasi verhungern weil ihnen der Kontakt mit Mikroben aus der Umwelt fehlt, können sich die Nervenbahnen von Darm zum Hirn zunutze machen und hier die Lust auf Natur auslösen. Man nennt das den „Lovebug Effekt“.

Und in der Natur werden wir mit Mikroben aller Art förmlich bombardiert und unser Darm Mikrobiom kann aus vielen potentiellen Freunden wählen. Man denke an dieser Stelle mal an den Duft von frischem Regen. Dafür sind auch die Mikroben verantwortlich. Den Geruch nennt man Petrichor und er entsteht wenn Regen auf bakterielle Sporen in der Erde trifft.

Ergo, in die Natur zu kommen – bei jedem Wetter – ist ein einfacher Weg um die Gesundheit im Allgemeinen un das Mikrobiom im Speziellen zu unterstützen. Dann auch noch Wasser, Moos, Erde, Bäume anzugreifen oder mal barfuß zu laufen um sich zu erden und frisches Quellwasser zu trinken … besser und einfacher geht es nicht. Vor allem sorgen wir so auch für weniger Stress. Und wie du vielleicht schon weißt: Stress der größte Feind des weiblichen Hormonhaushalts. Win-win also.