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Erstmal lieben Dank für das viele nette Feedback zu meinem neuen Online Angebot. Ich freu mich wenn sich viele Menschen daraus etwas mitnehmen können und ich Inspiration und Information liefern kann.

Und ich bin ganz happy, dass sich nicht allzu viele Mensche getriggert fühlten. In letzter Zeit habe ich nämlich öfter die Erfahrung gemacht, dass mein so simpler Ernährungsansatz tatsächlich manche Menschen herausfordert. Und speziell mein neues Produkt ESSENZ – die Basis in Sachen Ernährung, könnte hier ein paar Triggerpünktchen setzen. Nichtzuletzt weil es dem klassischen Narrativ zu Ernährung in manchen Zügen widerspricht.

Was? Zucker ist doch nicht so schlecht wie uns immer erzählt wird? Milch auch nicht? Salz und rotes Fleisch bringen mich nicht frühzeitig ins Grab? What? Bio ist auch nicht das Gelbe vom Ei? Yes, ich hab auch erstmal geschaut als ich bei diesen Themen in die Tiefe getaucht bin.

Ich mag die traditionelle und einfache Art zu Essen. Sie involviert Pflanzen und Tiere. Orientiert sich an der Natur und Tradition. Es braucht keine Labels, keine Regeln, keine Verbote … alles kann (Betonung auf KANN) eingeschlossen werden, nichts muss ausgeschlossen werden. Und ich bin überzeugt davon, dass diese Art zu essen absolut nachhaltig ist. Wenn denn die Qualität stimmt.

Und das ist für mich heute der absolut wichtigste Faktor in Sachen Ernährung. Und da braucht es ganz klar den extra Weg den man gehen darf um an gute Produkte zu kommen. Ein Aufwand den nicht jeder bereit ist zu betreiben. Vielleicht ist auch genau dieser Punkt eine Herausforderung. Wir Menschen sind ja bekannt dafür uns in der Komfortzone wohlzufühlen. I hear you. Aus meiner Sicht zahlt es sich aber aus. Und während ich absolut der Meinung bin, dass wir nicht alles perfekt machen müssen, dürfen wir dennoch hinschauen lernen, aufhören uns die Dinge schön zu reden und Verantwortung übernehmen lernen. Und ja, das ist eine Herausforderung und eben besagter Trigger für so manche meiner Gesprächspartner in letzter Zeit. Ich hab mich daran gewöhnt und finde das ja mittlerweile richtig gut. Es ist wie im Muskeltraining. Wenn ich keinen Reiz setze, wird nichts wachsen. Und die Eigenverantwortung in Sachen eigene Gesundheit … holy moly die darf wachsen in unserer Gesellschaft. Das Beste ist … wenn wir uns in Sachen Geusundheit mehr an den Aspekten der Natur orientieren … dann ist die ganze Sache einfach nicht mehr verwirrend. Dafür steht Essenz.

Naja und passend zum Thema würde ich heute auf vielfachen Wunsch gerne über Milch sprechen.

Ein Thema das vielerseits in dieser Community schon lange eingefordert wird. Gut oder schlecht … da scheint es oft nur eine Antwort zu geben. Und während ich glaube, dass wir Milch nicht notwendigerweise brauchen um uns gut zu nähren (auch wenn sie super wertvoll in dieser Sache ist), fände ich es dennoch echt schade, wenn wir sie einfach so aus unserer Ernährung streichen. Simpel weil wir den klassichen Floskeln zum Thema Milch verfallen ohne je tiefer in die Materie eingetaucht zu sein und die vielen Facetten des Themas beleuchtet zu haben. Wer also offen dafür ist … der lese weiter. 🙂

Ich bin ein großer Freund der Rohmilch. Sie kommt bei uns regelmäßig in die Tasse. Und Rohmilch ist dabei nicht gleich Rohmilch. Meine Wahl … das wäre unbehandelte Rohmilch aus echter, reiner Weidehaltung von Tieren die artgerecht und nachhaltig gehalten werden. Milch also, die ein wertvolles Nährstoffprofil aufweist. Da sind entsprechend einige Dinge auf welche ich beim Milchkauf Wert lege. In Sachen Milch lässt sich nämlich sehr über Qualität diskutieren. Erst kürzlich hab ich ein Video auf Instagram gesehen, welches die Praktiken in der Milchproduktion kritisiert. Die Schlussfolgerung war komplett auf Milch zu verzichten und sich ab sofort vegan zu ernähren. Und ich bin quasi einer Meinung. Da gibt es aber eben noch ein richtig großes ABER.

Trennung und Enthornung

Erstmal zur Milchproduktion: in der gängigen Milchproduktion werden Kälber schon direkt nach der Geburt bis max. 24h nach der Geburt von der Mutterkuh getrennt. Je länger gewartet wird, umso schwerer fällt die Trennung (und der Bauer muss auf eine gute Menge Milch verzichten). Logische Schlussfolgerung ist die Tiere also direkt zu trennen (zynischer Unterton). Das gilt in der Regel auch für Bio-Betriebe. Hinzukommt, dass die Rinder recht früh schon enthornt werden – die Prozedur ist … sagen wir mal … unschön. Bedenkt man, dass die Hörner des Tieres wertvoll für dessen Metabolismus und sogar die Verdauung sind, sie ein wichtiger Aspekt für Hygiene und Verteidigung darstellen, sie mit Nervenbahnen durchzogen sind und – so sagt man – „Antennen“ nach oben sind. Sogar das Wetter können die Tiere damit fühlen. Sie stören aber im Stall, wenn die Tiere zu Hauf zusammen sind (again: zynischer Unterton). Enthornung findet auch unter dem EU Bio-Siegel statt. Man meint übrigens die Tiere werden ja eh betäubt. Persönlich denke ich werden die Schmerzen, welche entstehen nachdem die Betäubung nachlässt, nicht miteingerechnet. Eine befreundete Bäuerin sagt, Enthornung sei als würde man dem Menschen den Finger abschneiden. Demeter erlaubt die Enthornung von Rindern übrigens nicht.

Haltung

Und dann gibt es je nach Betrieb auch noch Unterschiede in der Haltung. Im konventionellen Betrieb hat ein Rind um die 2 m2 Fläche zur Verfügung. Anbindehaltung ist erlaubt. Im Bio-Betrieb ist mehr Platz und eine Aussenfläche muss zur Verfügung stehen. Anbindehaltung ist nicht erlaubt. Auch über das Futter kann man diskutieren. Im konventionellen Betrieb sind synthetische Pflanzenschutzmittel erlaubt, mehr als 300 Lebensmittelzusatzstoffe, herkömmliches Mischfutter und gentechnisch veränderte Organismen. Im Bio- und Demeter Betrieb sind weniger Zusatzstoffe erlaubt, konventionelles Mischfutter ist erlaubt und GMO´s dürfen im Betrieb nur zu weniger als 0,9% involviert sein. An sich wäre das Rind ja ein Weidevieh und Getreide müsste bzw. sollte wegen der Verträglichkeit nicht zugefüttert werden. Entzündungsherde sind sonst vorprogrammiert.

Rasse

Für mich stellt sich in Sachen Milchqualität auch noch die Frage von welcher Rasse das Tier abstammt. Urrassen, also alte Rassen, liefern Milch die besonders verträglich ist. Archehöfe bemühen sich um die Erhaltung dieser alten Rassen (welche aussterben würden, würde man diese Betriebe und deren Produkte nicht unterstützen). Unter dem Schlagwort „A2 Mich“ wird man sie heute auch finden. Und da sieht man teils richtig gutes Marketing, bei welchem es ausschließlich um die Verträglichkeit der Milch geht … nicht aber um all die vorher angesprochenen Aspekte.

Stier & Zucht

Und dann könnte man auch noch über den Stier sprechen. Artgerecht wäre es einen Stier in der Herde zu halten. Selten ist das der Fall. Zugegeben, so ein Stier kann aggro werden. Wie entstehen dann Kälber? Durch Besamung. Dabei wird der Samen von Zuchtstieren verwendet die entsprechende Qualitäten versprechen: mehr Milchproduktion, mehr Fleischanteil, robuster, hornlos … Ja, richtig gehört. Es wurden bereits hornlose Tiere erfolgreich gezüchtet um dem Bauern ultimativ die Enthornung zu ersparen. Persönlich weiß ich nicht ob ein derartiger Eingriff in die Natur so sinnvoll ist. Man könnte das System ja auch tatsächlich dahingegend umstellen und dem Tier einfach seine Hörner lassen … aber das scheint offenbar gegen die Logik des Menschen zu gehen. Aber es ist nicht überraschend wenn man weiß, dass Urrassen mehr und mehr aussterben weil wir an den Tieren herumzüchten um sie effizienter zu machen. Ein bisschen wie mit der Gurke, die entsprechend gezüchtet wird, um in die für den Transport vorgesehenen Kisten zu passen.

Wie auch immer. Jetzt stelle ich mir beim Milchkauf also unterm Strich folgende Fragen:

*Handelt es sich um einen Bio-Betrieb oder einen Betrieb der diesen und ggfs. besseren Standards folgt?
*Wie lange darf das Kalb bei der Mutter bleiben? Darf es überhaupt dort bleiben?
*Werden die Tiere enthornt?
*Ist ein Stier in der Herde?
*Welcher Rasse entspringt das Tier?
*Wie oft sind die Tiere auf der Weide?
*Sind die Rinder aus reiner Weidehaltung oder wird zugefüttert?
*Was wird gemacht wenn das Tier krank ist (Homöopathie oder anderes)?

Und jetzt zu meinem zu Beginn angesprochenen ABER. Viele Betriebe können diese Fragen nicht zufriedenstellend beantworten und für mich liefert das meinem Kaffee Latte einen etwas bitteren Beigeschmack – aus gesundheitlichen und ethischen Gründen. Die Betriebe die viele dieser Fragen zufriedenstellend beantworten … die gibt es aber. Und die gehören aus meiner Sicht unterstützt und ganz klar nicht in einen Topf mit all den anderen Betrieben geworfen. Die Antwort ist für mich also nicht auf tierische Produkte oder in diesem Fall auf Milch zu verzichten. Viel eher ist meine Antwort darauf, die beste Qualität zu finden. Dann ist Milch (und die daraus entstehenden Produkte wie Käse, Butter, Topfen etc.) nämlich ein echtes Superfood. Und ja, es ist entsprechend schwierig solche Produkte zu bekommen. Aber eben nicht unmöglich. Und es lohnt sich Fragen zu stellen. So lernt man dazu, schaut hin und verändert sogar etwas mit seiner Kaufentscheidung. Und eine Sache noch. Während ich absolut überzeugt davon bin, dass Betriebe unterstützt gehören, die es anders machen … so kann ich auch jene Bauern sehen, die gefühlt nicht aus können. Förderungen, Verpflichtungen, Subventionen und Co erschweren eine Umstellung sehr oft. Was nicht heißt, dass es unmöglich ist die Dinge anders zu machen. Es wird vielen Bauern nur nun mal auch echt nicht leicht gemacht. Dies nur der Vollständigkeit halber und weil das gesamte System diesbezüglich tatsächlich ein angeschlagenes ist. Zeit also an Konsumentenseite umzudenken.

Soltest du dich mehr für dieses Thema interessieren, meine besten Quellen kennenlernen wollen, erfahren wollen auf was es sich in Sachen Qualität zu achten lohnt und ähnliche Sichtweisen auch zu anderen Produkten wie Obst und Gemüse oder Eiern haben wollen … dann wirf unbedingt einen Blick auf ESSENZ! Dort spreche ich über alles das du zur Qualität in Sachen Ernährung wissen musst. Es lohnt sich … das kann ich sogar garantieren. 🙂