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In diesem Beitrag würde ich aber gerne über ein Thema sprechen, dem ich selbst lange keine Aufmerksamkeit geschenkt habe. Aber sieh selbst …

PUFAs – mehrfach ungesättigte Fettsäuren

PUFAs – das sind polyunsaturated fatty acids. Oder zu Deutsch mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Die meisten Pflanzenöle (Kokosöl und Olivenöl ausgenommen) enthalten große Mengen an den sogenannten PUFAS: Sonnenblumenöl, Rapsöl, Maisöl, Sojaöl, Öle aus Nüssen und Saaten, … Es sind recht instabile Fettsäuren. Sie werden leicht ranzig und reagieren schnell auf Wärme und Licht. Sie können Zellschäden anrichten, den Alterungsprozess beschleunigen, den Metabolismus verlangsamen und entsprechend auch den Hormonhaushalt stören. Sie stören die Aufnahme von Vitamin E und stehen in Verbindung mit Altersflecken und selbst Sonnenbrände soll man durch ihre Ablagerung im Körper leichter bekommen können. Auch fördern sie Entzündungsherde und tragen zu einem Ungleichgewicht der Omega 6 zu Omega 3 Fettsäure Balance bei, was die Herzgesundheit beeinflussen kann. Sie sind heute in irre vielen Lebensmitteln und selbst in Kosmetik versteckt.

In die westliche Ernährungsweise haben sie es auf schräge Art und Weise geschafft. 1870, USA: Zwei Seifenmacher namens Procter und Gamble haben sich ans große Seifenbusiness gewagt und während Seifen früher aus tierischen Fetten hergestellt wurden, haben sie Seifen aus Pflanzenölen entwickelt. Gleichzeitig fanden sie heraus, dass Öle welche als toxischer Abfall der Industrie deklariert wurden, eben nich nurt für ihre Seifen verwendet werden könnten, aber eben auch zum Anbraten von Lebensmitteln. Wirtschaftlich gesehen war diese Entwicklung der Hit. Vor allem nachdem besagte Öle plötzlich sogar als “gesund fürs Herz” vermarktet wurden. Eventuell könnte das mit einer Spende in der Höhe von 1.5 Mio Dollar an die Mitglieder der amerikanischen Herzgesundheits Organisation durch Procter & Gamble zu tun gehabt haben. Aber wer weiß …

Kaum eine Pflanzenmilch da draußen die nicht mit Pflanzenölen wie Sonnenblumenöl versehen ist. In so gut wie jedem Knabbergebäck oder fertigem Aufstrich und sogar in Gemüsebrühe finden sich PUFAs und in so gut wie jeder Restaurantküche werden sie verwendet und in der Regel stark erhitzt. Es wird auch immer noch empfohlen sie der Beikost kleiner Kinder hinzuzufügen. Auch findet man PUFAs in Unmengen in Kosmetik, welche wir auf unsere Haut auftragen und auch auf diesem Weg in unseren Körper aufnehmen. Sie sind in der Tat überall zu finden.

Hergestellt werden solche raffinierten Öle in der Regel durch das starke Erhitzen vom Ursprungsprodukt wie beispielsweise der Sojabohne. Dann werden sie mit Hilfe von Lösungsmitteln wie Hexan weiterverarbeitet um mehr Öl rauszuquetschen. Das Lösungsmittel wird dann wieder abgetragen und weiterverwendet. Weitere Chemikalien werden gerne mal benutzt um den nun unangenehmen Geruch zu neutralisieren. Um die Farbe zu verbessern werden auch gern noch mehr Chemikalien hinzugefügt. Moderne Pflanzenöle sind also hoch verarbeitet, dafür aber länger “haltbar”, mehr oder minder tot und ranzig, dafür aber wieder geruchs- und geschmacksneutral. Ich weiß nicht was da besser ist. Persönlich würde ich auf Bratöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl und Co eher verzichten.

Und was hier noch gesagt sein soll. Das Problem wäre an sich ja nicht das frisch, schonend und kalt gepresste, in dunkler Flasche und kühl gelagerten Sonnenblumenöl von Sonnenblumenkernen bester Bio-Qualität, welches ich schnell aufbrauche, nie erhitze und ab und an für den Salat verwende. Hierbei sollten im Übrigen mindestens die Schlagwörter kalt-gepresst, nativ oder im Idealfall extra nativ und biologisch involviert sein. Das Problem ist eben, dass genau diese Voraussetzungen sehr selten gegeben sind. Außer bei kleinen Ölmühlen welche Handarbeit betreiben und entsprechend hochpreisige (zurecht) Öle produzieren. Raffinierte Pflanzenöle sind aber nunmal fast überall versteckt, finden ihren Weg in so ziemlich jede Küche und jedes Restaurant. In der Regel konsumieren wir sie im Übermaß. Und das bringt unseren Körper aus dem Gleichgewicht.

Wie immer macht die Dosis das Gift und um ehrlich zu sein imo vor allem die Qualität. Persönlich wähle ich statt Pflanzenölen in meiner Küche lieber tierische Fette und auch Kokosöl. Sie sind definitiv stabiler und aus meiner Sicht gesünder. Vor allem wenn ich ein Fett erhitzen muss oder länger lagern möchte, sind tierische Fette meine erste Wahl: Ghee, Butterschmalz, Schmalz …Wenn es pflanzlich sein soll, dann gern auch Kokosöl. Sie alle haben einen höhren Rauchpunkt. Sprich, man kann sie erhitzen ohne, dass sie ranzig werden. Kalt gepresstes Olivenöl extra nativ erhitze ich nicht und verwende es für den Salat um seine ganzen wertvollen Qualitäten zu nutzen. Auch in der Kosmetik greife ich sehr gerne auf tierische Fette oder Kokosöl, Olivenöl, Shea Butter oder dergleichen zurück. Und wenn es mal ein Pflanzenöl wie Leinöl sein soll … dann wähle ich eines bester Qualität von einer kleinen Ölmühle die ihr Handwerk versteht.

PUFAS wird man übrigens noch in mehr Lebensmitteln als in Pflanzenölen oder industriell verarbeiteten Produkten finden. Hühnchen, Lachs genauso in Nüssen wie Walnüssen und Saaten wie Sonnenblumenkernen. Sie alle liefern PUFAs – wie auch noch viele weitere Bestandteile. Heißt nicht, dass all diese kompletten Lebensmittel vermieden werden müssen. Ganz im Gegenteil. Sie können wertvoll für uns sein. Das Bewusstsein für Balance darf aber geschaffen werden und vermeidet man jene raffinierten Öle welche absolut instabil sind und kauft mehr ganze Lebensmittel als bereits fertige Produkte, muss man sich aus meiner Sicht nicht mehr zu viel Gedanken über vollwertige und komplette Nahrungsmittel machen.