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2020_07_Eva

Ich würde heute gerne ein bisschen über den Blutzuckerspiegel plaudern.

Unser Blutzuckerspiegel ist ein super wertvoller Indikator für unsere Gesundheit und super wichtig für den weiblihcen Hormonhaushalt. Verhält er sich nicht stabil sondern verläuft in ständigen Hochs und Tiefs, kann das diverse Dysbalancen in unserem Körper hervorrufen. Was also beeinflusst unseren Blutzuckerspiegel negativ? In Sachen Ernährung ist es eine ballaststoffarme, sehr zuckerreiche oder kohlenhydratreiche und auch unausgewogene Kost. Ebenso ein zu wenig an Energiezufuhr. Doch neben Ernährung kann unter anderem auch Stress unseren Blutzuckerspiegel negativ beeinflussen. Das funktioniert wie folgt.

Wir erleben Stress und unsere Nebennieren stoßen das Hormon Cortisol aus. Cortisol bereitet den Körper auf die klassische Fight or Flight Situation vor, indem es ihn mit Glukose (Zucker) aus den Reserven wie Leber überflutet und so eine sofortige Energiequelle für unsere Muskeln zur Verfügung stellt. Schließlich plant der Urzeitmensch in uns schnell das Weite zu suchen, wenn der Säbelzahntiger vor der Tür steht. Damit wir in stressigen Zeiten auch all die Energie in unserem Blut verwenden können, signalisiert Cortisol dem System jegliche Nachrichten von Insulin zu ignorieren. Insulin würde schließlich versuchen den Zucker aus dem Blut abzutransportieren und einzulagern. Cortisol will den Zucker aber für sich behalten um dem Stress optimal und mit viel Energie entgegenwirken zu können. Das Ganze führt also zu einem kurzfristigen Status an Insulinresistenz und Insulin geht seiner blutzuckersenkenden Aufgabe nicht mehr wie gewohnt nach. Erst nachdem der Stress abgeklungen ist, reagiert Insulin wieder wie es soll und transportiert den Zucker in die Zellen des Körpers oder lagert ihn ein. Grundsätzlich ist das alles kein Problem und ein ziemlich intelligenter Vorgang unseres Körpers. Heute stehen wir aber ständig unter Strom und das Stresshormon Cortisol ist dauerpräsent. Heute verbrauchen wir selten den durch Cortisol ins Blut transportierten Zucker und bleiben in stressigen Zeiten viel eher ruhig sitzen anstatt loszurennen. Hinzukommt, dass wenn wir unter Strom stehen und auch noch gestresst essen, die gleichen Nahrungsmittel zu einem viel höheren Blutzuckeranstieg führen, als wenn wir sie in einem entspannten Zustand konsumieren.

Bewegung spielt übrigens auch eine wesentliche Rolle. Studien zeigen, dass zu wenig Bewegung zu einem instabilen Blutzuckerspiegel beiträgt. Zu viel Sitzen kann den gleichen Effekt haben. Schon kurze Bewegungseinheiten beispielsweise können unseren Muskelzellen dabei helfen mehr Glukose zu verarbeiten und für Energie und Muskelaufbau zu verwenden. Längere Bewegungseinheiten unterstützen unsere Zellen dann sogar dabei besser auf Insulin zu reagieren. Ziemlich faszinierend. Vor allem, wenn man bedenkt wie ausgeklügelt unser System eigentlich ist. Allerdings hat es nicht mit der modernen Zeit gerechnet. Denkt man einige Jahrzehnte zurück … da saßen die Menschen nicht den ganzen Tag im Büro und vor dem Computer ohne sich zu bewegen. Stress bedeutete für sie meist ein Überlebenskampf. Sie lebten nach der inneren Uhr und schliefen, wenn es dunkel war. Ihnen stand nicht 24 Stunden am Tag Nahrung im Überfluss zur Verfügung. Schnelle Energiequellen waren eine Seltenheit und ähnelten eher einer Beere als einem Snickers Bar. Die Zeiten haben sich definitiv geändert.

Was also tun um den Blutzuckerspiegel stabiler zu halten? Man könnte damit anfangen mehr zu stehen und weniger zu sitzen. Alle 40 Minuten eine Sitz- statt Rauchpause einzulegen, wäre ebenso förderlich. Allein von einer sitzenden in eine stehende Tätigkeit zu wechseln – und das ständig – kann helfen unseren Blutzuckerspiegel und die Effektivitiät von Insulin zu verbessern. Auch lohnt es sich im Allgemeinen mehr zu Fuß zu gehen und pro Woche in etwa 150 Minute moderater Bewegung einzubauen. Übertriebene Bewegung ist nämlich auch nicht optimal und kann uns erneut in die Stressfalle schubsen. Denn ja, auch Bewegung ist eine Art Stress für den Körper. Und jetzt leben wir von vornherhein schon in einer stressigen Welt. Dann auch noch täglich das Fitnessstudio für High Intensity Workouts aufzusuchen, kann unsere Nebennieren over board gehen lassen. Weniger ist mehr. Und dann gibt es da noch zahlreiche andere Dinge die wir tun können um unseren Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Dazu ein anderes Mal mehr.

Wenn es dich anspricht, wirf gerne einen Blick auf das E-Book Stabilität. Es dreht sich darin alles um den Blutzuckerspiegel!